Mittwoch, 30. Dezember 2009



DURCHGANGSZIMMER
Es klingelt zur Pause und alles stürmt aus den Türen- nimmt Anlauf für den schnellen „Flitz“ durch den leeren Raum. Guter, ebener Untergrund bietet Beschleunigungsgrundlage, die Sitznischen liegen im Hintergrund. Nur raus hier.
Es klingelt, alles stürmt hinein, die meisten auf den letzten Drücker.
Die letzte Tür wird geschlossen und schon wieder ist Ruhe.
Das panel „Durchgangszimmer“ stellt die zentrale Postion des Hauptraumes der Walt-Disney-Grundschule mit seiner so flüchtigen Funktion dar.
Sitznischen und schwaches Oberlicht umranden den zentalen Ort, der nach oben hin geöffnet aber doch nicht offen ist.

Auf dem Hof findet das Pausenleben statt. Doch ist dieses weniger auf die Bedürfnisse der Schüler zugeschnitten.

In den Collagen wird die Sturktur durch dynamische, organische Elemente aufgerissen. Diese bieten den Kindern sowohl Freiraum als auch Geborgenheit. Sie animieren zum Klettern und können in den jungen Menschen Kreativität wecken, sich Spiele auszudenken.
In die Strukturen hineingewebt sollen Treffpunkte entstehen. Manche funktionieren in ihrer Zugänglichkeit vielleicht sogar als geheime Orte. Auch können diese von ihrem Programm her unterschiedlich gestaltet sein und somit Anlaufstelle für die außerschulische Zeit bilden- das Gelände verlassen und neue Netzwerke für Gropiusstadt bilden.

sit&meet, relax, learn together, meet&eat, music&film sowie Themen wie Seelsorge und Liebeskummer können Mittelpunkt dieser Kapseln sein.

Das Kind hebt von der gewohnten Struktur ab und begibt sich in eine neue, über der „elterlichen“ befindlichen Ebene. In der man schweben und träumen kann, vielleicht Probleme loslassen oder über sie reden kann.
Darüber hinaus kann dieses Netz immer weitergestrickt werden und die Kinder schaffen immer neuere Verbindungen untereinander.




RÄUME WEBEN
Die grünen Schlangenarme schlingen sich aus dem Gebäude einen Weg in die Freiheit und verbinden somit die Schule mit der Umgebung. Es weben sich Räume in dem neuen Netzwerk.



LICHTFLÖTEN
Einer dieser Räume ist dargestellt. Er bietet Grundlage für die kreaktive Entfaltung der jungen Menschen. Diese können dort optische, haptische, sowie akustische Erfahrungen sammeln.

Verschiedene Lichtstimmungen werden durch das manipulieren der Trichter erreicht, Das Schieben dieser durch die Wand kann Regentropfen hörbar und spürbar machen. Einige Öffnungen dienen als Verbindungen zwischen den Kapseln. Auch können sie als Fernrohre oder Lupen funktionieren.

Der kindlichen Kreativität sind dort keine Grenzen gesetzt.

Die Kinder bestimmen den Raum!

Dienstag, 29. Dezember 2009

through the wall








Zusätzlich zu der Struktur, die den, in der Notation erwähnten, Bewegungsfluss der Kinder beeinflusst und stört, kommt noch die Tristesse des gesamten Gebäudes, welches, meiner Meinung nach, nicht besonders kindergerecht und abweisend wirkt.
Um dem Ganzen entgegenzuwirken sollte die Schule um eine neue Struktur ergänzt werden. Angedacht ist ein parasitärer Aufbau, eine parasitäre Struktur, die, die gesamte Schule umschließt, sich an sie schmiegt und in sie hineindringt. Durch eine organische Gestaltung werden Kanten und harte, abweisende Wände weich und an einigen Stellen von den Kindern erforschbar. Beispielsweise durch Hohlräume in der Struktur. Die langweilige, flache Wand wird plötzlich spannend und aufregend.
Außerdem soll ein fließender, weicher Übergang vom Außen- zum Innenraum erzeugt werden. Erreicht werden kann dieses z.B. durch offene Poren in der Struktur, durch die die Kinder ins Gebäude durchschlüpfen können. Das Gebäude soll die Kinder sozusagen wie ein Schwamm ins Innere einsaugen. All das fördert den Bewegungsdrang der Kinder und hilft, z.B. das in der Notation genannte Nadelöhr zu verhindern.

stop and go



Vor dem ersten Betreten der Walt-Disney-Grundschule wird man zunächst von einer versperrten Eingangstür gebremst. Diese ist von außen immer verschlossen, und lässt sich nur von Innen oder, nach vorheriger Anmeldung, über das automatische Türschloss öffnen.
Dieser Umstand verursacht starkes Gedränge an der Haupteingangstür. Dieses Gedränge entsteht durch die vielen Schüler, die morgens ins Gebäude wollen oder zum Pausenende, wenn die Massen sich durch dieses Nadelöhr pressen.
Die Schüler stürmen aus allen Winkeln des Schulhofes auf diese eine Tür ins Innere. Dadurch verringert sich logischerweise auch ihre Geschwindigkeit bis teilweise zum Stillstand und die Dichte der Personen pro Fläche nimmt zu.
Haben sie nun das erste Hindernis überwunden, rennen die Kinder, quirlig, aufgedreht und wie die Verrückten, im Eiltempo gen Klassenzimmer. Teilweise nimmt das Tempo leicht ab, wenn sie an Kreuzungspunkte des sehr verschachtelten Gebäudes gelangen und mehrere Ströme aus unterschiedlichsten Richtungen zusammenfließen. Dieses Abbremsen ist aber immer nur von kurzer Dauer. Erst die, vor den Klassen platzierten, Kleiderhaken bringen den Strom zum Erliegen.
Hier werden Jacken aufgehangen, wird sich mit anderen Klassenkameraden ausgetauscht und auf den Lehrer gewartet. Denn wie schon vor dem Gebäude, müssen die Schüler auch hier vor einer verschlossenen Tür warten.

Montag, 28. Dezember 2009

intime Synergien

Die Collage ist ein Versuch die starre Form aufzubrechen und neue Mittelpunkte für gemeinsame Kommunikation zu schaffen. Die Begrünung durch den Wald hat eine generell einladende Funktion. Die geheimnisvollen, parasitären Strukturen wollen erobert werden und bieten somit neue Möglichkeiten für Zentren der Kommunikation, Integration und geschützte Zusammenkünfte. Durch unterschiedliche Größen ist die Benutzung variabel: Vom vertraulichem Gespräch unter vier Augen, über ausgedehnte Cliquentreffen im Freundeskreis bis hin zum belebten Gruppenunterricht.

In dieser intimen Atmosphäre besteht Raum für neue Synergien. Selbst der Maßstabssprung nach Gropiusstadt würde im bestehenden Lebensraum neue magische Orte für unterschiedliche Nutzungen bieten.


aus den Ecken - in die Ecken



















Der erste Eindruck der Schule ist der eines Ortes an dem sich Kinder aus allen Ecken der Welt begegnen.

Dieses Zusammentreffen wird durch das Schulgebäude unterstützt:

Im Zentrum befindet sich ein Atrium mit Galerie, um den sich die Klassenräume kreisförmig anordnen.

Durch die innenarchitektonische Gestaltung mit Sitzplätzen und kleiner Bühne unterstützt der Raum die Möglichkeit des Treffens und der Kommunikation.

Da die Schulregeln den Aufenthalt verbieten, entsteht lediglich ein großzügiger Durchgangsraum. Die Fähigkeiten werden auch in den Pausen nicht genutzt. Es ist ein unbeseelter, einsamer Ort. Das Potential zur Belebung des Raumes, durch die aus allen Ecken der Welt kommenden Kinder, wäre gegeben, doch sie werden direkt wieder in Ecken/Nischen geleitet.